Die Europäische Investitionsbank

Investitionen in die Zukunft

 

Aufgabe
langfristige Bereitstellung von Geldern für Projekte, die einen Bezug zur EU haben
Anteilseigner
die EU-Mitgliedstaaten
Verwaltungsrat
ein Vertreter aus jedem Mitgliedstaat plus die Europäische Kommission
Sitz
Luxemburg

 

 

 

Allgemein

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union und „gehört“ den Mitgliedstaaten. Ihre Aufgabe besteht darin, Darlehen zur Finanzierung von Projekten zu gewähren, die die Ziele der Union unterstützen. Zum Beispiel in den Bereichen Energie- und Verkehrsnetze, ökologische Nachhaltigkeit und Innovation. Schwerpunkte der Tätigkeit der EIB sind

  • die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Europa
  • die Steigerung des Wachstumspotenzials von Europa
  • die Förderung von Klimaschutzmaßnahmen
  • die Unterstützung der EU-Politik außerhalb der europäischen Grenzen. 

Aufgaben

Als größter multilateraler Kreditnehmer und -geber bietet die EIB Finanzierungen und Know-how für solide und nachhaltige Investitionsvorhaben, die meisten davon innerhalb der EU. Um einige Beispiele der vielen Tausend Projekte zu nennen:

  • Eisenbahn- Hochgeschwindigkeitsstrecken
  • die Autobahnbrücke bei Millau in Frankreich
  • Hochwasserschutzmaßnahmen in Venedig
  • Windparks im Vereinigten Königreich
  • die skandinavische Øresund-Brücke
  • die U-Bahn in Athen
  • die Umweltsanierung der Ostsee

Die EIB arbeitet nicht mit EU-Haushaltsmitteln, sondern finanziert sich durch die Ausgabe von Anleihen auf den Kapitalmärkten weltweit. Im Jahr 2011 stellte die EIB Darlehen in Höhe von 61 Mrd. EUR für 450 Großprojekte in 78 Ländern bereit. Davon 54 Mrd. EUR in den EU-Mitgliedstaaten und 7 Mrd. EUR außerhalb der EU, vor allem in den Beitrittsländern, in den südlichen und östlichen Nachbarländern Europas, in Afrika, in karibischen und pazifischen Staaten sowie in Lateinamerika und Asien.

Die EIB verfügt über das bestmögliche Rating (AAA). Gewöhnlich decken ihre Darlehen bis zu 50 % der Projektkosten. Sie funktioniert als Katalysator, indem sie Mittel anderer Geldgeber mobilisiert. Darlehen über 25 Mio. EUR vergibt sie direkt an öffentliche und private Körperschaften, z. B. Regierungen und Unternehmen.

Im Fall niedrigerer Darlehen stellt die EIB Geschäftsbanken und anderen Geldinstituten Kreditlinien zur Verfügung. Diese verleihen die EIB-Mittel dann an mittelständische Unternehmen bzw. öffentliche Kreditnehmer für kleinere Projekte weiter.

Innerhalb der EU verfolgt die EIB bei der Kreditvergabe sechs Prioritäten:

  1. Verbesserung von Kohäsion und Konvergenz zwischen Ländern und Regionen der EU,
  2. Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU),
  3. Umweltschutz, ökologische Nachhaltigkeit und nachhaltige Gemeinschaften,
  4. Umsetzung der wissensbasierten Wirtschaft,
  5. Förderung der Entwicklung transeuropäischer Verkehrs- und Energienetze (TEN),

Ausbau einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und sicheren Energieversorgung.

Funktionsweise

Die EIB ist eine autonome Einrichtung. Ihre Beschlüsse über Darlehen und Anleihen fasst sie ausschließlich nach Beurteilung des Nutzens der einzelnen Projekte und der Möglichkeiten auf den Finanzmärkten. Die EIB arbeitet mit den anderen EU-Institutionen, insbesondere der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und dem Rat, zusammen.

Die Beschlüsse der Bank werden von den folgenden Organen gefasst:

  • Der Rat der Gouverneure besteht aus Ministern (in der Regel den Finanzministern) aller Mitgliedstaaten. Er legt die allgemeinen Richtlinien für die Darlehensvergabe fest.
  • Der Verwaltungsrat entscheidet über die Gewährung von Darlehen und die Aufnahme von Anleihen. Er besteht aus 29 Direktoren, von denen 28 von den Mitgliedstaaten und einer von der Europäischen Kommission ernannt werden. Den Vorsitz führt der Präsident der Bank.
  • Das Direktorium ist das auf Vollzeitbasis tätige Exekutivorgan der Bank, das die laufenden Geschäfte führt.

Der Europäische Investitionsfonds

Die EIB hält die Mehrheit der Anteile am Europäischen Investitionsfonds (EIF). Der EIF finanziert Investitionen in kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die 99 % der europäischen Unternehmen ausmachen und über 100 Millionen Europäer und Europäerinnen beschäftigen. Für KMU ist es häufig schwierig, das benötigte Kapital für Investitionen und Wachstum zu beschaffen. Dies gilt  insbesondere für neu gegründete und kleine Unternehmen mit innovativen Produkten oder Dienstleistungen – also KMU mit genau jenem Unternehmergeist, den die EU fördern will. Der EIF bedient diese Bedürfnisse mit Wagniskapital und Risikofinanzierungsinstrumenten in Höhe von mehreren Milliarden Euro jährlich. Zum Teil bietet er sie in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission, den Geschäftsbanken und anderen Geldgebern an.